News-Ticker

Vorsorge lohnt sich! Meine Hautkrebs-Geschichte

Der zweite Beitrag aus unserer Reihe mit Ergebnissen des Projektes Ges-ch-ichtswerkstatt

Wie hat Silke als 39 jährige ihre Diagnose „metastasierendes Malignes Melanom, Stadium 4, palliativ“ erlebt, überlebt und verarbeitet? Wir freuen uns, hier den zweiten Teil unserer Reihe mit den Ergebnissen unseres Workshops “Ges-ch-ichtswerkstatt” zu veröffentlichen und danken allen für die Offenheit und das Vertrauen. Die Namen der Workshop-Teilnehmer*innen haben wir geändert.

Verdächtiges beim Routine-Checkup

Eine Frau mit langen roten Harren sitzt draußen an einem Tisch und spricht mit einer anderen Frau.

Foto: Rosemarie Schönthaler

Meine Hautkrebs-Geschichte begann im Herbst 2016 ohne Vorwarnung mit einem Check-Up-35 (Angebot der AOK alle zwei Jahre) bei meiner Hausärztin. Aufgrund meiner Familienanamnese (Vater mit Prostatakrebs und später Bauchspeicheldrüsenkrebs) wurde dieser erweitert um eine Sonografie der Bauchorgane. Dort sah man etwas in der Leber, es folgte ein CT. Sichtlich berührt sprach der Radiologe in der sich sofort anschließenden. Besprechung von “Artefakten” in Leber und Lunge und vom Tumorboard. Obwohl ich Krankenschwester bin und deshalb weiß, dass diese Begriffe auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten, war ich sehr gefasst. Ich fühlte mich körperlich gut und fit und war positiv gestimmt, dass es “nicht so schlimm” sein würde. Doch es war schlimm.

Plötzlich Stadium 4, doch die zielgerichtete Therapie hilft

Die Diagnose nach einem Staging an der Uni Ulm: Lungen- und Lebermetastasen eines Malignen Melanoms, Stadium 4, palliativ. Damals war ich 39 Jahre alt, und hatte eine 16jährige Tochter. Ich war noch nicht lange in 2. Ehe verheiratet und auch noch nicht lange an meinem neuen Arbeitsplatz. Doch dank der zielgerichteten Therapie mit Dabrafenib und Trametinib lebe ich nun bereits länger als erwartet mein Leben, ohne große körperliche Einschränkungen, und ich kann alles machen.

Der Krebs ist stiller Begleiter

Seit etwa vier Jahren bin ich in voller Erwerbsminderungsrente und habe einen Minijob bei meinem alten Arbeitgeber, der mich sehr unterstützt hat und das immer noch tut. Ich möchte die Zeit, die mir noch gegeben ist, möglichst frei gestalten. Trotz meiner Lebensfreude und meinem Lebensmut ist der Krebs jeden Tag mein stiller Begleiter. Er hat mir eigentlich alles genommen in einem einzigen Augenblick, vor allem meine Zukunft. Ich habe mir ein Stück meines “alten” Lebens bewahrt, Neues erobert, vieles neu schätzen gelernt. Die Fülle des Lebens ein Stück neu erlebt, viel unternommen, neue tolle Menschen kennengelernt, alte verloren oder neu gewonnen. Jedoch ist nichts mehr wie zuvor, kein Stein mehr auf dem anderen. Das Urvertrauen in Gott, die Welt und mich selbst ist erschüttert. Dennoch genieße ich jeden Tag, der mir noch ohne Beschwerden gegeben ist. Dafür danke ich der Medizin und auch meinem Heiland.

Silke

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