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Überarbeitete Leitlinie zum Basalzellkarzinom veröffentlicht

Die SK2-Leitlinie zum Basalzellkarzinom ist aktualisiert worden und online abrufbar. Auch Selbsthilfevertreter vom HKND waren am Prozess beteiligt. Die Leitlinie bewertet den aktuellen Stand der Behandlungsoptionen und soll damit die Behandlungsentscheidung von Arzt und Patient unterstützen.

Das Basalzellkarzinom ist der häufigste nicht gutartige Tumor des Menschen. Daher ist die Erstellung einer Leitlinie zur Harmonisierung und Optimierung der Behandlung dieser Erkrankung sinnvoll. Aufgrund des Vorliegens neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie der Zulassung neuer therapeutischer Substanzen schien die Aktualisierung dringend erforderlich.

Die vorliegende Leitlinie beinhaltet Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Basalzellkarzinoms. Die Einleitung enthält einen Überblick über die Neuerungen im Vergleich zur alten Fassung. Es gibt auf der Webseite zum Leitlinienprogramm Onkologie eine kurze und lange Fassung und einen Report, der die Erstellung der Leitlinie dokumentiert: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-021.html.

Die Leitlinie richtet sich an Dermatologen, Hausärzte, operative tätige Ärzte, internistische Onkologen, Radiologen und andere medizinische Fachrichtungen, die an der Diagnostik und Therapie von Basalzellkarzinom-Patienten beteiligt sind. Sie richtet sich außerdem an betroffene Patienten sowie deren Angehörige. Des Weiteren soll sie Kostenträgern und politischen Entscheidungsträgern zur Orientierung dienen.

Hintergrund

Hauptziel medizinischer Leitlinien ist es, gute klinische Praxis zu fördern und die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Leitlinien haben dabei konkret die Aufgabe, wissenschaftliche Evidenz und Praxiserfahrung zu speziellen Versorgungsproblemen genau darzulegen und zu bewerten.

Das Leitlinienprogramm Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) entwickelt ärztliche Behandlungsleitlinien, die auf dem derzeit besten verfügbaren medizinischen Wissen, das in Studien bewiesen wurde, basieren – sie sind evidenzbasiert. Jede Patientenleitlinie des Leitlinienprogramms Onkologie baut auf einer evidenzbasierten medizinischen Behandlungsleitlinie auf und vermitteln das beste derzeit verfügbare medizinische Wissen in allgemeinverständlicher Form.

Leitlinien-Klassifikation

Nach dem System der AWMF werden Leitlinien in vier Entwicklungsstufen von S1 bis S3 entwickelt und klassifiziert, wobei S3 die höchste Qualitätsstufe der Entwicklungsmethodik ist.

S1: Die Leitlinie wurde von einer Expertengruppe im informellen Konsens erarbeitet.
S2k: Eine formale Konsensfindung hat stattgefunden.
S2e: Eine systematische Evidenz-Recherche hat stattgefunden.
S3: Die Leitlinie hat alle Elemente einer systematischen Entwicklung durchlaufen (Logik-, Entscheidungs- und Outcome-Analyse, Bewertung der klinischen Relevanz wissenschaftlicher Studien und regelmäßige Überprüfung).
Die methodische Qualität einer S3-Leitlinie ist dementsprechend höher als die einer S2- oder S1-Leitlinie. Die überwiegende Mehrheit (knapp 70 %) aller Leitlinien der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften sind S1-Leitlinien.

awi

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