Impfung gegen COVID für Mycosis-Fungoides-Patienten?
Immer wieder fragen besorgte Patienten, die vom kutanen T-Zell-Lymphom (Mycosis fungoides und Sézary-Syndrom) betroffen sind, ob eine Impfung gegen COVID-19 sich auf das Krankheitsbild auswirken könne. Der Experte Prof. Dr. Chalid Assaf vom Helios Klinikum Krefeld teilt seine Erfahrung.
Prof. Dr. Chalid Assaf, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Venerologie des Helios Klinikums Krefeld, hatte im Frühjahr einen vielbeachteten Vortrag zum Thema “Kutane T-Zell-Lymphome” gehalten, zu denen auch die Mycosis fungoides gehört.
“Bezüglich der Corona-Impfung und einer möglichen Interaktion mit einer Mycosis fungoides gibt es zunächst keine Studien. Meine persönliche Erfahrung der letzten beiden Jahre ist, dass es bei keinem einzigen meiner Patienten (>100 Patienten) es nach einer Impfung zu einer Verschlechterung der Mycosis fungoides gab.
Von daher habe ich bei Patienten mit einer Mycosis fungoides keine Bedenken gegen eine Corona-Impfung. Im Gegenteil: ich kann eine Corona-Impfung nur empfehlen, da eine COVID-19-Infektion bei einem Lymphompatienten eher schwieriger verlaufen kann.”
Weitere Impfempfehlungen von Krebsexperten
DGHO: Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) hat zur COVID-19-Impfung etliche Informationsmaterialien erarbeitet:
- Die fortlaufend aktualisierte Leitlinie zu COVID-19 bei Krebspatient*innen der DGHO enthält evidenzbasierte Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Infektionen in der Hämatologie und Onkologie (AGIHO) zu Diagnostik, Vorbeugung einschließlich Schutzimpfung und Therapie einer SARS-CoV-2-Infektion.
- Zur 3. Impfung (Booster) bei Krebsbetroffenen nimmt die DGHO im September 2021 ausführlich Stellung: COVID-19-Empfehlungen zur Auffrischimpfung bei Risikopatient*innen.
Mehr zum Thema Corona und Krebs:
COVID-19-Schutzimpfung: Experten raten zu Auffrischungsimpfungen bei krebskranken Menschen
Krebsorganisationen fordern Corona-Impfpflicht
Dringender Appell an Politik und Bevölkerung
awi